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Cinema: "Der Wixxer"
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Dank ziemlich positiver Vorschußlorbeeren und Dank meiner Verehrung für Oliver
Kalkofe, beging ich den Fehler, mir diesen Streifen reinzuziehen.
Was ist "Der Wixxer" überhaupt? Es ist eine Parodie auf die ollen Edgar Wallace
Filme, die man vor geraumer Zeit mit britischem Flair in Deutschland herunter-
genudelt hat, und die heute offensichtlich Kultstatus genießen. Es ist mir zwar
fraglich bei wem, aber sei es drum.
"Der Wixxer" selbst, hat sich den "Hexer" zum Vorbild genommen zielt aber darauf
ab, alles was die deutschen Edgar Wallace Produktionen zum Inhalt hatten, incl.
sämtlicher England Klischees aufs Korn zu nehmen, anders kann ich das leider
nicht bezeichnen, denn für eine reelle Hommage ist der Streifen einfach zu flach
und streckenweise ziemlich unsinnig.
Zwar konnte Kalkofe einige deutsche Darsteller oder besser Komiker von Rang und
Namen für den Film ins Boot ziehen, als da wären Olli Dittrich, Bastian
Pastewka oder Anke Engelke, doch bleiben alle erstaunlich tief unter ihrem sonst
gewohnten Niveau, selbst Kalkofe, dessen Märchenstunden von ungeahnten kreativen
Ausbrüchen nur so strotzten, den ich mit Mühe über FFN zum Frühstyxradio hören
konnte und der als TV Terminator süffisant deutschen TV Wahn seziert und kaputt
metzelt, stolpert ziemlich witzlos durch die Kulissen, es sei denn, die arg ge-
stelzten Slapstick Versuche sollen witzig sein... Tut mir leid, ich bin besseres
gewohnt...
Ich schweife ab... Sei's drum, in groben Zügen geht es um Inspektor Very Long
(Kalkofe), der seinen Partner Rather Short verloren hat und nun dem Alkohol ver-
fallen ist, während ein unbekannter Krimineller damit beginnt, die gesamte
Londoner Unterwelt auszulöschen, nur bekannt als "Der Wixxer", während ein
anderer Schurke auf seinem "BlackWhite Castle" versucht, mit Hilfe gecasteter
Mädchenbands (die allerdings alle entführt wurden) die Weltherrschaft oder sowas
zu erlangen...
Lange Rede - gar kein Sinn... ich hatte ehrlich Mühe, dem Unsinn der da geboten
wird zu folgen. Bereits Filme wie die unsäglichen Scary Movie Dinger sind mir
ein unaussprechlicher Graus gewesen, wie so viele andere Parodien auch, aber was
die vermeintliche Komik-Elite aus Deutschland uns hier zu bieten versucht, ist
einfach unerträglich. Abgesehen von der geradezu nervtötenden Verhohnepiepelung
sämtlicher englischer Namen trifft selten ein Witz ins Schwarze, ich kann mich
ehrlich gesagt an kaum eine Szene erinnern, die wegen ihrer Idee oder ihres In-
haltes im Gedächtnis geblieben ist und ehrlich gesagt will ich es auch nicht...
Während Kalkofe es sichtlich gefallen hat, möglichst heruntergekommen durch die
Kulissen zu stolpern und er zudem noch ziemlich in seine Rolle passt, ist es vor
allem schade um Olli Dittrich, dessen Rolle nicht nur zu klein sondern mit dem
unsäglichen sächsischen Dialekt auch noch deutlich fehl besetzt ist. Der ewig
grinsende Pastewka bleibt ziemlich farblos, während Wolfgang Tölz selbst mit dem
Holzhammer keine lustigen Szenen abzugewinnen sind...
Was bleibt ist ein Streifen voller ziemlich unsinniger Szenen mit einer recht
arg konstruierten Handlung, der vielleicht dem einen oder anderen Holzhammer-
Klamauk-Fan ein Grinsen auf die Backen zaubern kann, für mich war es einfach nur
vergeudetes Geld und verlorene Zeit... Sorry Kalki, bleib bei Mattscheibe und
Märchenstunde... das hat erheblich mehr Substanz...
_______________________________________________________________moondog_o6/2k4___
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